Ein Stück Wellenbad lebt in Ghana weiter

Die Spinde aus dem Wellenbad in Bergkamen werden künftig im Krankenhaus in Ghana zum Einsatz kommen.

Freibad-Ausstattung landet im Krankenhaus statt auf dem Müll

Ein Stück der Welle lebt im Krankenhaus in Ghana weiter: Nach der Sommersaison wird das Freibad in Bergkamen der Gemeinschaftsstadtwerke (GSW) Kamen, Bönen, Bergkamen abgerissen. An dieser Stelle entsteht bekanntlich das neue Häupenbad. Bevor die Anlage dem Erdboden gleich gemacht wird, wurde die Ausstattung des mehr als 50 Jahre alten Freibads nun genau unter die Lupe genommen.

Und das hatte einen guten Grund: Der Initiator und Verantwortliche des Vereins „Hilfe für Krankenhausbau und Nothilfe in Ghana e.V.“ sind stets auf der Suche nach Material, das künftig in einem neu gebauten Krankenhaus in Afrika Verwendung finden kann. Und das Wellenbad bietet da viele Gegenstände. 170 Schrankspinde aus den Umkleidekabinen, Möbel, mobile Wände, Sitzbänke und Sanitäreinrichtungen werden per Schiff nach Ghana gehen. „Was wir jetzt spenden, käme beim Abriss sowieso auf den Schrott“, sagt Sven Holtsträter, Bäderbetriebsmanager bei den GSW. Das, was hier keine Verwendung mehr findet, leistet stattdessen einen wertvollen Dienst in dem Krankenhaus in Ghana.

Zunächst war geplant, Material aus dem einstigen Freibad in Kamen für den Bau in Ghana zu verwenden. Doch da sei die Anfrage zu spät gekommen, erklärt Holtsträter. Schließlich befindet man sich dort bereits mitten im Abriss. Für das Wellenbad, das noch bis mindestens zum Ende der Sommerferien in Betrieb ist, sei es noch rechtzeitig gewesen. Eine Sachspende konnten die Verantwortlichen der GSW damit berücksichtigen. „Wir freuen uns, dass die Materialien auf diesem Weg weiter Verwendung finden. Dass wir den Verein mit einer Sachspende unterstützen, ist eine echte Herzensangelegenheit“, sagt Sven Holtsträter.

Freibad-Ausstattung bald in Ghana zu finden

In Zukunft werden die Materialien in einem Vorort von Accra, der Hauptstadt Ghanas, zu finden sein. Aus Metallpfosten am Beckenrand des Wellenbads werden beispielsweise Handläufe auf den Fluren der Klinik. Hier soll künftig nach dem Prinzip der Solidaritätsmedizin gearbeitet werden. Wohlhabende Patienten können sich in dem Krankenhaus behandeln lassen. Mit dem davon eingenommenen Geld soll die Behandlung für Kinder wiederum kostenlos sein.

Initiator des Projekts ist Dr. Samuel Okae, Oberarzt für Unfallchirurgie und Orthopädie in der Paracelsus-Klinik in Hemer. Vor zehn Jahren kaufte er ein Grundstück im Vorort von Accra, um dort ein Krankenhaus errichten zu lassen. Mit dem Verein „Hilfe für Krankenhausbau in Ghana e.V.“ sammelt er seit 2016 Spenden für die Klinik. Entsprechend groß war die Freude bei Okae und weiteren Mitstreitern des Vereins, dem Ehepaar Griewel, nun über die Sachspenden aus dem Wellenbad in Bergkamen. Was nun noch fehlt, sind helfende Hände für den Ausbau der Materialien sowie Geldspenden, um den etwa 15.000 Euro teuren Transport per Schiff zu ermöglichen.

Wer beim Abbau mithelfen möchte, kann sich bei Peggy Griewel unter Tel. 0176/62511434 melden. Geldspenden sind möglich auf das Spendenkonto der Commerzbank, IBAN DE41440400370322221300. Weitere Infos unter www.krankenhaus-ghana.com

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